Kunstwettbewerb für kunst- und kulturhistorische Installationen in der Potsdamer Straße entschieden
Die Potsdamer Straße soll Kunst-Installationen erhalten, die ihre reichhaltige kunst- und kulturhistorischen Spuren und Potentiale sichtbar machen. Zu diesem Zweck lobten die Quartiersmanagements Schöneberger Norden und Magdeburger Platz in enger Zusammenarbeit mit den Kunst- bzw. Kulturämtern der Bezirke Mitte und Tempelhof-Schöneberg im Herbst 2004 einen eingeladenen Kunstwettbewerb aus.
Acht Künstler und Künstlergruppen hatten beim Quartiersmanagement ihre Entwürfe und Modelle für dauerhafte "künstlerische Installation(en) zur Kunst- und Kulturgeschichte der Potsdamer Straße“ eingereicht.
Eine hochkarätig besetzte Jury mit Fachpreisrichtern aus der Kunstwelt und Sachpreisrichtern aus der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und beiden Bezriksämtern sowie Vertretern von Bewohnern und Gewerbetreibenden empfahl nach intensiver Diskussion den Beitrag von Thorsten Goldberg zur Realisierung.
Der Künstler will ein „gemeinsames Erlebnis“ eines „stillen Spekatakels“ erzeugen. Hierfür wird die Straße zu einem bestimmten Zeitpunkt von allem Verkehr - auch den abgestellten Fahrzeugen - befreit. Die leere Straße wird von einem Rennpferd mit Reiterin vom Schöneberger Ufer bis zum Kleistpark langsam durchritten. Eine Viedeokamera fährt hinterher und begleitet so den Ritt. Der fertige Film wird in einer Endlosschleife auf einem am Straßenrand installierten Großbildschirm gezeigt.
Wenn Sie sich den Gewinner-Vorschlag nochmal groß als Foto ansehen möchten: Klicken Sie HIER (jpeg 112 MB)!
Die Jury begründet ihre Entscheidung folgender Maßen:
„Der Entwurf von Thorsten Goldberg fokussiert in der Figur einer stillen Reiterin die Vielfalt der Straße in minimalistischer Form. In der Konzentration auf das befremdliche Motiv einer Jockette, die auf einem Rennpferd die gesamte Länge der menschen- und autoleeren Potsdamer Straße allmählich durchmisst, wird dieser Stadtraum in seiner Wahrnehmung verändert und das Quartier zu einem neuen Erlebnisort. Dem Künstler gelingt es, im Kontrast zur alltäglichen Verkehrsdichte einen Projektionsraum für alle zu eröffnen. Das Sehsuchtsmotiv einer friedlichen Stadt wird im Filmbild Realität und lädt ein, die gezeigte Leere und Stille subjektiv zu erleben.
Somit hat dieser Entwurf das Potential zu einer Ikone, einem Sinnbild der Potsdamer Straße zu werden und damit auch für das städtische Leben eine neue Attraktivität herzustellen. Diese Dimension der künstlerischen Wirkung zu nutzen, ist der Fantasie von Anwohnern, Geschäftsleuten, der Quartiersmanagements und der Bezirksämter keine Grenzen gesetzt.“
Die beiden Quartiersmanagements laden ein:
Öffentlichen Vorstellung und Diskussion des Wettbewerbsergebnisses
am Dienstag, dem 01. Februar 2005
um 20:00 Uhr
im Haus am Kleistpark, Grunewaldstr. 6/7, 10823 Berlin
Der Künstler und Vertreter des Preisgerichts sind anwesend.
Ausstellungder acht eingereichten Entwürfe
noch bis 6. Februar 2005 an zwei Orten
1. HAUS am KLEISTPARK - Schöneberg
Original-Modelle/Entwürfe von
8 Künstlerkonzepten, Erläuterungen, Pläne
Grunewaldstraße 6 - 7
U-Bahn Kleistpark, Bus: 148, 187, 204, 348
2. Stadtteilverein Tiergarten e.V.
"Kapital"
Kurzfassung der Entwürfe, Erläuterungen,
Pläne von 8 Künstlerentwürfen
in den Ladenräumen Potsdamer Straße 76
Bus: 148, 348
Öffnungszeiten jeweils Samstag bis Donnerstag 14 - 19 Uhr (Freitag geschlossen)
- Eintritt frei -
Die beteiligten Künstler/Künstlergruppen:
Thorsten Goldberg
Rainer Görß
Inges Idee
Katharina Karrenberg
Kunstinitiative projektSTRAND.org
Stih & Schnock
Ute Weiss Leder
Hans J. Wiegner
Weitere Informationen erhalten Sie hier:
HAUS am KLEISTPARK - tel. 7560-6964
Quartiersmanagement Schöneberger Norden - tel. 23 63 85 85
Quartiersmanagement Magdeburger Platz/Tiergarten-Süd - tel. 23 00 50 23
Ermöglicht wurde der Kunstwettbewerb durch die QMs Schöneberger Norden und Tiergarten-Süd im Rahmen des Programms "Soziale Stadt" der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung. Die Umsetzung des Projekts findet in enger Kooperation und unter fachlicher Begleitung der beiden Kunst- und Kulturämter der Bezirke Tempelhof-Schöneberg und Mitte statt.
text: Team QM; fotomontage: Thorsten Goldberg