Neue Nachbarn mit uns! - Projekt "Flüchtlinge im Quartier"

Willkommen in der Nachbarschaft! - Treffen im QM-Büro
Glücklich vereint

Unser neues Projekt „Flüchtlinge im Quartier“ ist seit drei Monaten aktiv. Bisher haben vier Treffen mit den neuen Nachbar/innen stattgefunden. In einer lockeren Atmosphäre kommen geflüchtete Menschen mit den Projektmitarbeiter/innen, mit ehrenamtlichen Unterstützer/innen aus dem Quartier und Mitarbeitern des Quartiersmanagements zusammen.
In persönlichen Gesprächen versuchen wir ihnen Sicherheit zu geben und ein Willkommensgefühl zu vermitteln, wir hören ihnen individuell zu. Sie tauschen sich untereinander aus, sprechen mit uns über ihre Sorgen und Nöte, über Probleme und über die anstehenden Erledigungen. Gleichzeitig reden sie aber auch von ihrer Zuversicht, dass sie es schaffen werden, sich hier einzuleben, nachdem sie knapp dem Tod entkommen sind.   

Aus den Treffen und persönlichen Gesprächen kristallisieren sich einige Bereiche heraus, wo die Geflüchteten besondere Unterstützung brauchen: Sprache, Behördengänge, Familienzusammenführung, Wohnen.

Hier setzt das Projekt an und begleitet die neuen Nachbarn mit Unterstützung der ehrenamtlichen Helfer/innen zu den Behörden. Auf diese Weise konnte z.B. ein Mädchen in die Willkommensklasse der Sophie-Scholl-Oberschule aufgenommen werden. Andere wurden zur Rechtsberatung des Landesintegrationsbeauftragten und zum Jobcenter begleitet.

Es entstehen erste Patenschaften. Eine werdende Mutter wird in den nächsten Wochen stets von einer Nachbarin aus dem Stadtteil betreut, eine Aktive aus dem Vergabebeirat begleitet eine Familie eng, ein Quartiersrat hat über sein Flüchtlings-Engagement möglicherweise einen neuen Schachspieler für seinen Verein gewonnen ...

Das Projekt macht den neuen Nachbarn die Einrichtungen im Quartier bekannt. So hat eine Gruppe die Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtung Villa Schöneberg besucht. Dort wurden die ersten Klettertermine mit Gunter Groß vereinbart und es kam auch die Frage, ob es eine regelmäßige „Kaffeerunde mit den Einheimischen“ geben könnte, um die deutsche Sprache zu üben. Nächstes Ziel soll die Gertrud- Kolmar-Bibliothek mit ihrem mehrsprachigen Medienangebot sein.

Die erste Runde einer Kleiderspendenaktion ist abgeschlossen. Vielen herzlichen Dank an unsere Quartiersrät/innen für die Unterstützung! Besonderer Dank gilt der Sophie-Scholl-Oberschule und Herrn Klaus Reinke, dessen bunte Schals besonders bei den Kindern beliebt sind.

Es gibt auch sehr schöne Momente. Besonders gerührt und gefreut hat es uns, dass ein syrischer Vater seine Kinder, die ihm nach vielen Monaten folgen durften, der Gruppe vorgestellt hat.

Unsere neuen Nachbarn bereiten sich auf ein Leben in Berlin vor. Sie besuchen  Deutschkurse. Auch hier brauchen sie Unterstützung. Es bieten sich z.B. nachbarschaftliche Nachhilfestunden an, oder gemeinsame Ausflüge. An dieser Idee wird das Team QM weiterarbeiten.

Und wir suchen immer noch ehrenamtliche arabischsprachige Unterstützer/innen. Melden Sie sich bitte bei info[at]rabita[.]de oder beim Quartiersmanagement Schöneberger Norden (qm[at]AG-SPAS[.]de oder Telefon 236 385 85).

- Das Projekt „Flüchtlinge im Quartier“ wird vom Programm Soziale Stadt als Teil der Zukunftsinitiative Stadtteil (ZIS II) gefördert. Projektträger ist Gibran, Deutsch-Arabische Sprachschule.

text: Uyguner (QM); fotos: Projekt